Wie du den richtigen Laufschuh für dich findest und dein Training ohne Beschwerden startest.
Was zählt beim Laufschuhkauf
Du weißt nicht, wie du den richtigen Laufschuh findest oder hast Angst vor der falschen Wahl und einem erhöhten Verletzungsrisiko? In diesem Artikel möchten wir dir eine Orientierung für den Laufschuhkauf geben, damit du dir auch als unerfahrener Läufer der Start in die Welt des Laufens ohne Beschwerden gelingt.
Im Sportfachhandel werden unterschiedlichste Analysen angeboten. Du kannst Hightech Bewegungslabore vorfinden oder aber das bloße Auge des Verkäufers analysiert deinen Fußabdruck und dein Laufverhalten. Beides sind Möglichkeiten, die dir bei der Auswahl des richtigen Laufschuhs helfen. Allerdings ist es nicht immer nötig eine ausführliche und aufwendige Bewegungsanalyse zu machen. Dies ist je nach Level und Trainingsziel des Läufers sinnvoller oder auch weniger nötig.
Vor allem Läufer, die erstmal eine halbe Stunde pro Woche laufen gehen, benötigen zunächst keine aufwändige Bewegungsanalyse.
Die richtige Größe finden
Bist du erstmal auf der Suche, wirst du schnell feststellen, dass es eine riesige Auswahl an Herstellern und Laufschuhen gibt. Alle Modelle fallen unterschiedlich aus und die angegebene Größe ist auch nicht immer ein Indiz für den passenden Schuh. Mit einem ganz einfachen Test lässt sich die richtige Größe feststellen. Du ziehst den Schuh an und wenn ein Daumen hinten reinpasst, solltest du keine Probleme bekommen. Sind deine Füße unterschiedlich groß, orientierst du dich an dem längeren Fuß.
Passform und Tragegefühl sind entscheidend
In unterschiedlichen Studien wurde bestätigt, dass sich Verletzungen minimieren, wenn der Schuh als komfortabel empfunden wird. Aber was bedeutet Komfort? Hierbei geht es um das persönliche Empfinden und um funktionale Stabilität. Beim Anziehen und deinen ersten Schritten solltest du dich bereits gut aufgehoben und sicher fühlen. Probiere am Besten mehrere Modelle aus. Ob du etwas mehr Dämpfung bzw. ob du einen weicheren Schuh bevorzugst oder doch lieber eine härtere Mittelsohle, musst du selbst entscheiden. Das sind eigene Erfahrungswerte, die dir bei der Auswahl helfen können.
Platt- Senk- oder Spreizfuß: Kein Grund für eine orthopädische Einlage
Mach dir über deinen Fußtyp weniger Gedanken.
Wurden dir bereits Einlagen geschustert, die den Fuß wieder aufrichten sollen? Dann kommt es meist vor, dass du die Einlage in den Schuh legst, läufst und mit folgenden Problemen konfrontiert bist: Nach wenigen Kilometer hast du eine Blase unterm Fuß, du spürst deine Füße nicht mehr oder es tut einfach nur weh, weil die Einlage so hart ist.
Unsere Gelenke bewegen sich mit dem geringsten Widerstand. Genauer gesagt im habituellen bzw. den gewohnten Bewegungspfad. Wer auf diesem Pfad bleibt, bewegt sich selbst ökonomisch und effizient. Eine orthopädische Einlage bildet eine Störung dieses Pfades. Der ursprüngliche Gedanke: Die Einlage soll einem „Problem“ entgegenwirken. Nur leider können dann wieder an anderen Stellen Probleme auftreten, weil man in ein Ausweichmuster verfällt. Durch eine harte Einlage ändert nur der Fuß isoliert seine Stellung. Man kann den Körper aber nicht von unten aufrichten, das müssen die Muskeln tun.
Bewegungsablauf nachhaltig verbessern
Für eine nachhaltige Verbesserung unserer Bewegungen ist der Muskel- und Haltungsapparat entscheidend. Trotz dessen, dass in der Entwicklung und in der Schuhtechnik so viel passiert, scheint unser Körper zu degenerieren. Die beste und nachhaltigste Lösung wäre das Barfußlaufen auf Rasen, um die Nerven und die Fußmuskulatur zu aktivieren. Leider ist der Boden meistens asphaltiert. Physiotherapeuten hingegen sagen uns immer, dass wir Fußgymnastik machen sollen. Abends beim Zähneputzen zum Beispiel mit den Zehen ein Handtuch greifen. Aber seien wir mal ehrlich: Das machen die wenigsten von uns. Also müssen wir dafür eine Lösung in unseren Schuhen im Alltag und beim Sport finden, um die neuro-muskuläre Ansteuerung unseres Körpers zu unterstützen. Nervlich “falsche” Bewegungsmuster müssen aufgebrochen und ein “besserer” Ablauf gelernt werden. Das muss zu 70 Prozent aktiv passieren.
Mehr Komfort durch Einlegesohlen
Von unten kann man etwas nachhelfen und dafür sorgen, dass sich die Passform und das Tragegefühl verbessern oder die Fußnerven aktiviert werden. Für die Auswahl von Laufschuhen sollte berücksichtigt werden, dass diese flexibel sind. Die natürliche Pronation, also die Drehung des Fußes nach innen sollte dabei möglich sein, da dies als Teil der körpereigenen Dämpfung dient.
Genauso wie bei den Schuhen sollten Einlegesohlen dynamisch sein und unter Belastung nachgeben. Solche flexiblen Einlegesohlen passen sich den Füßen und dem Bewegungsapparat an und verbessern die Passform. Der Schuh wird definitiv komfortabler und gleichzeitig werden die Nerven nachhaltig aktiviert.
Und Studien besagen ja, dass diejenigen, die ihren Schuh als komfortabel empfinden, weniger Beschwerden beim Laufen haben und sich weniger verletzen. Am Besten hörst du auf dein individuelles Bauch- und Fußgefühl als auf Stimmen von außen.